Der beste Sport

Einer der besten Tipps, den ich jemandem geben kann, der abnehmen will? Ohne zu überlegen würde ich sagen: Finde eine Sportart, die dir tatsächlich Spaß macht!

In diesem Artikel möchte ich dir erläutern, warum ich es für den besten Tipp halte, insbesondere für Anfänger, aber auch für „diät-geschädigte“ Menschen.

Klar,  wenn man es genau betrachtet, ist ein gesunder und schlanker Körper auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Ernährung, Sport, Regeneration, Hormone, usw. Gerade in der Fitness-Szene wird der Fokus vor allem auf das Training und die Ernährung gelegt. Kalorien werden gezählt, Lebensmittel werden abgewogen und analysiert. Das Training wird genauestens durchgeplant und durchgezogen. Man macht, wie es so schön heißt, eine Wissenschaft daraus und das wird zum Teil sehr kompliziert. Nun, wenn man damit Erfolg hat und vor allem auch damit glücklich ist, dann ist dagegen nichts einzuwenden. Gerade wenn es darum geht, Muskeln aufzubauen und sich einen Körper zu formen, wie man ihn eben haben will, ist diese Prozedur durchaus zu empfehlen. Es kann jedoch ein Problem entstehen. Genau genommen sogar mehrere Probleme:

Zum einen ist die Aufmerksamkeit auf die Zukunft gerichtet. D.h. man hat ein bestimmtes Ziel vor Augen, z.B. so und so viel abnehmen,  einen bestimmten Körperfettanteil oder einen bestimmten Brust-, Taillen- oder Bizepsumfang zu erreichen und verschiebt damit seine „Freude“ auf den Moment, wenn man es geschafft hat. Manche Menschen machen es mehr, manche weniger, aber es ist die natürliche Konsequenz, wenn wir uns solche Ziele setzen. Wenn man jetzt einiges an Fett zu verlieren hat, und es möglicherweise ein Jahr oder sogar Jahre dauern wird, bis man das Ziel erreicht, dann verschiebt man seine Freude sehr weit in die Zukunft. Ich kenne nicht wenige Menschen, die sich das Ziel gesetzt haben, einen perfekten Sixpack zu bekommen und sie arbeiten jeden Tag hart dafür, jedoch sind sie dadurch eben nie zufrieden! Jeden Tag sehen sie in den Spiegel und sehen etwas was ihnen nicht gefällt, nur weil es eben nicht dem Ideal entspricht, das sie sich selbst gesetzt haben. Es ist irgendwie absurd… Und das Traurige ist, dass viele von ihnen dieses Ziel möglicherweise niemals erreichen werden. Entweder weil sie die Motivation verlieren, oder weil sie durch neue Lebensumstände weniger Zeit für das Training haben. Zusammengefasst: Man ist nie so richtig glücklich, weil man diese Freude immer auf die Zukunft verschiebt. Glücklich sein kann man jedoch nur in diesem Augenblick.

Zum anderen reduziert man den ganzen Prozess auf Zahlen, Gewohnheiten und Dinge, die man eben tun muss. Sowohl das Training, als auch die Ernährung, werden immer monotoner und wenn man mal nicht trainieren kann oder auf einem Geburtstag ein Stück Kuchen isst, bekommt man auch noch ein schlechtes Gewissen. Bestimmte Werte sollen erreicht werden, dafür gibt es dann bestimmte Methoden. Üblicherweise versucht man einen Kaloriendefizit zu erreichen, wenn man Fett abbauen will. Also isst man weniger, oder man macht Cardio. Wenn man Glück hat, vielleicht noch wenigstens draußen in der Natur, wenn man Pech hat, dann auf einem Gerät im Fitnessstudio. Das Ganze hat dann jedoch nichts mehr mit Spaß zu tun! Man arbeitet im Endeffekt nur etwas ab, was eben sein muss.

Was bekommen wir also?

Wir haben angefangen, weil wir mit unserem Aussehen unzufrieden waren. Wir wollten abnehmen. (Stress, wenig Freude) und wir leben fast jeden Tag in einem Zustand, der das Ganze nur noch verschlimmert. Wenn man nämlich eine Stunde gelaufen ist, dann will man gefälligst auch ein Resultat sehen. Das Spiegelbild wird sich jedoch nur sehr langsam verändern, vor allem wenn man jeden Tag „nachschaut“. (weniger Freude) Durch Diäten und zu harte Sporteinheiten, die zudem auch noch keinen Spaß machen, erhöhen wir zusätzlich die Unzufriedenheit und leider auch den Stress. (immer mehr Stress, immer weniger Freude)

Unterm Strich sind wir also gestresster und weniger glücklich als am Anfang. Natürlich übertreibe ich hier ein wenig und es gibt auch Ausnahmen, aber viele Menschen, die nur mit dem Ziel „Abnehmen“ oder „Sixpack“ oder ähnliches mit Fitness oder einer bestimmten Ernährungsweise anfangen, enden letztlich in diesem Teufelskreis. Wie du vielleicht weißt, kann zu viel Stress zudem auch noch zusätzliches Bauchfett aufbauen, was den Sportler dann komplett durchdrehen lässt.

Was ist nun die Lösung?

Wie gesagt, es spielen für das Abnehmen viele Faktoren eine Rolle, aber das Entscheidende, um eben nicht in diesem elenden Teufelskreis zu enden, ist der Fokus. Dieser sollte nämlich nicht so sehr auf irgendwelche Werte oder Ziele in der Zukunft gelegt werden, sondern auf den Spaßfaktor! Also für den Anfang, alles vergessen, was mit Kalorien oder Fitnessprogrammen zu tun hat und sich einfach eine Sportart suchen, die einem tatsächlich Spaß macht. D.h. du sollst da nicht hingehen, weil du abnehmen willst, sondern weil du daran Spaß hast. So wie viele Jungs zum Fußball gehen. Glaubst du, sie machen es, weil sie damit einen bestimmten Körperfettanteil erreichen wollen? Nein, sie haben einfach Spaß am Fußball. Manche Leute wissen instinktiv welchen Sport sie gerne machen. Andere wissen es nicht, bzw. denken, dass sie überhaupt keinen Sport mögen. Das liegt aber vielleicht nur daran, dass sie immer den „falschen“ Sport gemacht haben, also etwas wozu sie gezwungen wurden oder sich selbst gezwungen haben. In dem Fall heißt es – Ausprobieren! Es gibt in den meisten größeren Städten mindestens einen Verein oder eine Freizeitgruppe für die meisten Sportarten.

Was gewinnst du nun dadurch?

Du machst Sport. Es ist zwar nicht das Ziel, aber wenn du jede Woche 1-3 mal hingehst, dann hast du u.U. sogar noch einen besseren Effekt, als wenn du 3 mal joggen gehen würdest. (Wobei Joggen durchaus auch ein Sport sein kann, der jemandem Spaß macht) Du machst also Sport, du schwitzt, du verbrennst Kalorien, du kannst auf diese Weise abnehmen und baust je nach Sportart, u.U. auch noch Muskeln auf.

Du hast Spaß. Das ist einer der wichtigsten Punkte. Das ganze soll Spaß machen. Und es hat viele Vorteile, wenn du Spaß daran hast. Zum Einen macht Spaß einfach Spaß 🙂 Zum anderen wirst du viel länger dabei bleiben, weil es eben Spaß macht. Und nicht zuletzt, Spaß also Endorphine helfen gegen Stress. Du wirst also stressfreier und dadurch gesünder und auch noch schlanker.

Du lernst neue Leute kennen. Das hängt natürlich von der Sportart ab. Manche mögen das Joggen und wollen es auch möglichst alleine machen, weil sie sich dabei so richtig entspannen können. Aber wenn es eine Sportgruppe oder ein Verein ist, dann wirst du auch noch neue, gleichgesinnte Menschen kennenlernen.

Du hast einen echten Ausgleich zu einem (möglicherweise) stressigen Job. Wenn man schon seinen Job nicht mag oder gerade eine stressige Phase ansteht, und du „musst“ dann auch noch ins Fitnessstudio um Cardio zu machen, dann ist es ja eigentlich nur noch zusätzlicher Stress, anstatt eines Ausgleichs. Wenn du eine Sportart machst, die dir Spaß macht, dann kannst du viel eher loslassen und bekommst somit einen echten Ausgleich zum Alltag.

Du wirst motiviert. Wenn man sich bewegt (und das auch noch mit Spaß), dann fühlt man sich besser. Es kann sein, dass du anfangs Muskelkater hast, aber letzten Endes wirst du dich besser fühlen, vor allem, wenn es eine Sportart ist, die an der frischen Luft ausgeübt wird. Das bessere Körpergefühl, der Spaß, die ersten unerwarteten Resultate werden dich automatisch motivieren. Nach einer Weile wirst du evtl. anfangen automatisch gesünder zu essen, und bekommst Lust noch weitere Sportarten auszuprobieren.

Der Fokus dieses Artikels ist zwar das Abnehmen, aber falls du Muskeln aufbauen willst, aber nicht so gerne ins Fitnessstudio gehst, dann kannst du auch hier verschiedene Sportarten ausprobieren. Heute gibt es in den meisten größeren Städten Calisthenics Gruppen, die man z.B. über Facebook finden kann oder du kannst selbst rausgehen und in einem Sportpark trainieren. Eine andere Möglichkeit ist Cross Fit. Oder wie wäre es mit einem klassischen Turnverein? Die Jungs sehen auch nicht gerade schmächtig aus, trainieren aber nicht wie „normale“ Bodybuilder. Schwimmen, Rudern, Klettern sind weitere Sportarten, die Kraft und Muskeln aufbauen.

Fazit:

Auch wenn es den meisten Leuten als erstes einfällt, du musst NICHT ins Fitnessstudio gehen oder überhaupt „trainieren“ um abzunehmen. Es gibt viele Alternativen, die dir evtl. viel mehr Spaß machen werden. Und das ist wichtig. Wenn du Spaß daran hast, dann wirst du auch länger dran bleiben. Es ist für uns Menschen einfach nicht natürlich etwas immer wieder zu machen, wenn es uns keinen Spaß macht. Wenn dein Ziel also einfach nur darin besteht, abzunehmen, dann such dir für den Anfang einfach mal eine Sportart, die dir Spaß macht und wer weiß, vielleicht wirst du in ein Paar Monaten auch noch viel mehr machen wollen. Konzentriere dich also nicht zu sehr auf die Ergebnisse, sondern einfach auf die Sportart. Das Abnehmen wird automatisch passieren.

Versteh mich aber nicht falsch, ich spreche mich hier nicht gegen Fitnesstraining aus. Ich will dir lediglich klar machen, dass es eben nicht für alle das richtige ist. Und wenn du zu diesen Menschen gehörst, dann hast du jetzt hoffentlich eine andere Sichtweise und einige Ideen, wie du ab jetzt weiter machen kannst, ohne dich zu quälen 🙂

Mögliche “Sportarten”, die du ausprobieren kannst

Fußball

Handball

Basketball

Volleyball

Badminton

Squash

Tennis

Tischtennis

Reiten

Tanzen (viele verschiedene Arten)

Kampfsport (viele verschiedene Arten)

Skateboarden

Rollerbladen

Fahrrad

Wandern

Walken

Parkour

Lacross

Football

Krafttraining

Calisthenics

Powerlifting

Gewichtheben

Bodybuilding

Crossfit

Strongmen Traininge

Kettlebell Training

Turnen

Einfach nur Spazierengehen, wenn du gar keinen Sport magst

Skifahren

Schwimmen

Kleines Trampolin

Yoga

Seilspringen

u.n.v.m.